Projektinfos
Für die ÖBB Infrastruktur AG haben wir nun ein digitales Entscheidungs-Unterstützungs-System konzipiert das es den ÖBB Lawinenkommissionen ermöglicht, Ihre Arbeit schneller, effizienter und zielgerichteter zu erledigen. Die Grundidee dabei ist es, Erfahrungswerte, Erkenntnisse und Kompetenzen der Mitarbeiter:innen zu nutzen und sie damit als „menschliche Sensoren“ in das System der Naturgefahrenvorhersage einzubinden.
Hintergrund: ÖBB & Lawinengefahr
Die ÖBB-Infrastruktur AG ist verantwortlich für ein Streckennetz von über 4.900 km, die immer wieder von Lawinen bedroht werden. Bislang waren die Mitglieder der Lawinenkommissionen auf analoge Hilfsmittel angewiesen. Es fehlte ein strukturiertes, reproduzierbares System zur Entscheidungsfindung- und Dokumentation hinsichtlich dem Einsatz von Lawinensprengsystemen, der Streckensperre und der Wiederöffnung von Streckenabschnitten im Kontext der Lawinengefahr.
Ziele: ein digitales System Zur Erfassung, Einschätzung und Dokumentation der Lawinensituation
Im Zuge der Umsetzung mit der ÖBB Infrastruktur AG wurde die Arbeit der Lawinenkommissionen professionalisiert und ein geeignetes, digitales System zur durchgängigen, strukturierten Erfassung, Einschätzung, Dokumentation und Auswertung der aktuellen Lawinensituation aufgebaut und implementiert. Ein wichtiges Element ist auch die Ausbildung und Betreuung der Mitglieder der Lawinenkommissionen.
Vorgehensweise: von der Ist-Analyse zum Usability Konzept
Aufbauend auf einer umfassenden IST-Prozessanalyse (inkl. Beobachtung der aktuellen Abläufe, Interviews mit Betroffenen und Analyse der vorhandenen Leistungsdaten) wurde im Zuge von gemeinsamen Workshops ein, für alle Stakeholder möglichst optimaler Prozess skizziert. Darauf aufbauend wurde dieser Ablauf hinsichtlich seinem Optimierungs- bzw. Digitalisierungspotential untersucht und schlussendlich ein konkretes Umsetzungskonzept (inkl. Usability Konzept) erstellt. Dieses wurde anschließend technisch umgesetzt und in intensiv getestet. Schlussendlich erfolgte die schrittweise Einführung des Systems sowie der Aufbau eines langfristigen Schulungs-, Trainings- und Supportangebotes.
Daten/Fakten
Gewichtung/Anteil der Bereiche am Projekt (in %):
Auftraggeber
Region
Österreich
Partner
Status
laufend
150
des gesamten Streckennetzes der ÖBB können (bei entsprechenden Schnee- und Wettersituationen) direkt von Schadlawinen bedroht sein. Insgesamt sind 12 Lawinenkommissionen für die Beurteilung dieser Abschnitte sowie die Planung und Durchführung von geeigneten Reduktionsmaßnahmen verantwortlich. Seit Winter 2019/20 nutzen alle ÖBB-Lawinenkommissionen das neue LO.LA Infra Tool.
3892
wurden von den ÖBB-Lawinenkommissionen im Winter 2020/21 durchgeführt und mittels LO.LA Infra erfasst, dokumentiert und kommuniziert.
12
sind im Auftrag der ÖBB Infrastuktur AG aktiv und nutzen LO.LA Infra zur Sicherung der österreichischen Bahninfrastruktur gegen Lawinen.