Teil 1 der Serie zum Thema Pistenskitouren
Die wachsende Gruppe der Pistentourengeher:innen verlangt nach neuen skitouristischen Angeboten. Teil 1 der dreiteiligen Serie zum Pistenskitourengehen widmet sich den Potenzialen und Chancen, die diese vergleichsweise junge Bergsportdisziplin mit sich bringt.
About
Sind früher vor allem zu Winteranfang, wenn aufgrund der geringen Schneelage das Tourengehen im freien Gelände noch nicht möglich war, viele Skitourengeher:innen auf den Pisten der Skigebiete in die Saison gestartet, steigen immer mehr Freizeitsportler:innen den ganzen Winter über im gesicherten Skiraum mit Fellen auf. Medial werden gerne Konflikte zwischen Tourengeher:innen und Alpinskifahrer:innen bzw. den Interessenvertreter:innen dieser Gruppen befeuert. Durch eindeutige Regeln und klare Kommunikation können nicht nur Unklarheiten beseitigt, sondern auch Konflikten vorgebeugt werden.
Wer auf Pisten unterwegs ist – und warum
Den typischen Skitourengeher vermutet man wohl im freien Gelände, in einem unverspurten Hang einsam seine Spur ziehend – jedenfalls nicht auf der Skipiste. Doch in den vergangenen Jahren ist aus einem Trend ein Breitensport geworden: Immer mehr Tourengeher:innen sind auf Pisten unterwegs.
- Für Fitness- und Wettkampf-Skibergsteiger:innen gleichen Skipisten einem Trainingsparadies, um möglichst effizient Trainingshöhenmeter abspulen zu können.
- Neben diesen „Schnellen“ trifft man in den Skigebieten auch viele Einsteiger:innen. Was verständlich ist, schließlich sind sowohl der Aufstieg als auch die Abfahrt auf der markierten und präparierten Skipiste sprichwörtlich „leichter“ als im freien Gelände – und außerdem gibt es am Weg immer wieder Möglichkeiten für einen Einkehrschwung.
- Insbesondere zu Saisonbeginn oder in schneearmen Wintern nutzen aber auch viele Skitourengeher:innen die Pisten, obwohl sie sonst auf der Suche nach ruhigem, unverspurtem Gelände sind. Denn liegt zu wenig Schnee, bieten die beschneiten und präparierten Skipisten die einzige Möglichkeit, ihrem Hobby nachzugehen.
- Doch nicht alle Pistengeher:innen sind kompromisslose Aufsteiger:innen. Viele sind auch Alpinskifahrer:innen, die eine Lift-/Saisonkarte besitzen und nach einem Aufstieg mit den Fellen allein oder mit der Familie das Skigebiet mit seinen Liften und der Infrastruktur nutzen.
- Eine Hauptmotivation für viele Pistentourengeher:innen ist die „Sicherheit“, denn auf der geöffneten Piste werden alle Entscheidungen bezüglich Lawinensituation usw. an den Pistenbetreiber delegiert und man kann sich ganz auf seinen Sport konzentrieren.
Skitouren auf der Piste - für viele mehr als Konditionstraining. (Foto: Klaus Kranebitter | SNOWHOW)
Potenziale
Mit der steigenden Zahl an Tourengeher:innen im Allgemeinen wird auch die Gruppe der Pistenskitourengeher:innen zunehmend größer.
- Steigende Liftpreise sind zweifelsohne ein Grund, mit den Fellen aufzusteigen, um Geld zu sparen. Der Großteil der (Pisten-)Tourengeher:innen zeigt allerdings eine hohe Investitionsbereitschaft.
- Dadurch ergibt sich sowohl für die Sportindustrie als auch für die Bergbahnen und die weitere lokale Infrastruktur bzw. Dienstleister ein großes Potenzial.
- Die erheblich gestiegenen Verkaufszahlen von hochwertiger Skitourenausrüstung inkl. Zubehör sind nur ein deutliches Indiz dafür.
Chancen
Aktuell haben erst wenige Skigebiete Angebote im Portfolio, die speziell auf (Pisten-)Tourengeher:innen ausgerichtet sind. Diesbezüglich gibt es definitiv eine Marktlücke – gerade weil die Zahl der Tourengeher:innen stark im Steigen begriffen ist, da diese Bergsportdisziplin den Zeitgeist zu treffen scheint:
- Naturerlebnis und Ausdauersport in einem abgesicherten und leicht zugänglichen Umfeld.
- Für ihr Geld wollen die tourengehenden Gäste allerdings auch etwas geboten bekommen. Kreativität und Offenheit seitens der Skigebietsbetreiber und Tourismusbranche ist also gefragt.
- Um dabei etwas unter die Arme zu greifen und um solche Ideen zu liefern, haben sich die Expert:innen von alpin.online, LO.LA und SNOWHOW Gedanken darüber gemacht, welche Möglichkeiten in diesem Kontext sinnvoll und nachhaltig sind.